Freitag, 3. September 2010

… die künstliche Menschlichkeit

Jeder ist von sich selber geprägt, von seinen Erfahrungen und Erkenntnissen, so wird es uns gelehrt und es gibt große Namen, die es sogar bewiesen. Wir legen uns unsere Realität selbst zu recht, so wie wir sie brauchen und gerne hätten. Wir beweisen unsere Wunschrealität mit unseren eigenen Erfahrungen und erhaschten Zeichen.

Auch heute, in der Flut der Informationen strecken wir die Hand aus und holen uns das, was in unser Weltbild passt, sie verbessert und aufhübscht. In dieser Hinsicht liegt Hegel bestimmt richtig, doch mit der Frage „WARUM“ wir das tun hat er sich leider nie beschäftigt. Zu einfach wäre die Antwort gewesen. Jeder Mensch fürchtet sich vor seiner Wahrheit; vor der Wahrheit, dass er sich ein Leben lang selbst betrog. Seine eigene Lüge lebte. Wir haben uns alle gemeinsam eine Lügenwelt aufgebaut, die gespickt ist von künstlicher Menschlichkeit und Heuchelei, so dass es uns vor uns selber übel würde, wenn wir dem eigenen Schönreden keinen Glauben mehr schenken würden.




Sogar die Macher der Kinoserie „MATRIX“ brachten nicht den Mut auf, den Schleier des Spiegels zu lüften. Sie schlossen einen faulen Kompromiss mit der Wahrheit und schickten aus künstlicher Menschlichkeit, die Menschen in eine angeblich sorglose und doch anstrengende Scheinwelt als Batterien und Energiegewinn für Maschinen zurück. Aus Furcht die Menschheit könne die eigene Wahrheit ihrer Welt nicht ertragen. … Zu chaotisch und unmenschlich wäre diese Erde vor ihnen gelegen, nicht mehr fähig sie Massen zu ernähren, die die Menschheit mit einem künstlichen Schöpfungsakt selbst zerstörte, aus purer Gier, nach unmenschlichen Werten.

Wer den Schleier unserer Scheinwelt lüftet findet sich in einer Welt wieder, die jede Menschlichkeit misst und die heute wie gestern, künstlich praktizierte Menschlichkeit mehr als verabscheuenswert erscheinen lässt. Unser künstliche Menschlichkeit,ist das Übelste was sich die Menschheit je erdachte. Wir haben uns in diesem Mechanismus einer künstlichen Realität bequem eingerichtet und so viele Fallen für die Wahrheit gebaut, dass sie heute schon gar keine Ritze mehr findet, durchzudringen. Der Filz verkantet sich und wird zur festen Massen, je länger wird daran mit dem heißen Dampf unserer aufgesetzen Menschlichkeit daran arbeiten.

Wir nennen unsere Traumwelt – Wertegesellschaft – die wir als ultimativ richtig empfinden und jedem, der wagt diese Traumwelt mit Wahrheit zu beschmutzen, treten wir mit Füßen der Verachtung, mit eigens dafür konstruierten Worte, die in uns Virenprogramme ablaufen lassen und jede Wahrheit wie Gummibälle an unserem Betriebssystem abprallen lassen. Wir sind ein selbst konditionierter Brei von Selbstbelügnern und Angsthasen.

Wir beschimpfen sozial Schwache als Faulenzer und Schmarotzer, obwohl wir wissen, dass unsere Wertesystem vom Armutsgefälle abhängt und jeder der über Geld als Ursache spricht, wird mit dem Jesuspfennig und der Zinslast mundtot gemacht und in die Scheinwelt wieder eingegliedert. Wer die Geldentstehung gegen Pfand kritisiert verstößt gegen den heiligen Codex unser Scheinwelt. Wir haben Wissenschaften entwickelt, die uns immer wieder aufs Neue beweisen, dass unsere schöne Scheinwelt die Realität ist und die Realität eine Lüge.

Auf was baut sich denn unsere Welt, unsere Wertegesellschaft wirklich auf? Ja, es ist das Geld – aber nicht das Geld in seinen Summen, Zahlen und Ziffern, sondern in seiner Entstehung.

Es geht nicht immer nur um die Frage, wer gibt uns das Geld und wer macht es, sondern was wird als Pfand für dieses Geld gefordert. Wer das Pfand für unser Geld kennt, ist Mephisto schon sehr nahe gekommen, hat aber sein eigentliche Spiel noch lange nicht erkannt. Es geht nicht um die List, sein Herz, das Pfand, aus den Händen des Mephisto wieder zu entreißen – es zurück zu kaufen - mit Geld - sondern ihm erst gar keine Möglichkeit mehr zu geben, ein Herz als Pfand für Geld zu verlangen. Das wäre der Tod des Teufeln und mit dem Teufel stirbt der Gott und den Gott wollen wir unbedingt und um jeden Preis behalten.

Darin liegt das Geheimnis des Geldes und die Wissenschaft und Denkgeister sind nur damit beschäftigt, geringere Werte in die Hände des Mephisto für Geld zu geben, doch dadurch wird das Geld nur immer schlechter und unsere Gesetze damit auch.

Wir halten mit aller Gewalt unseres Geistes und unseres Erfindermuts an dieser falschen, unrealistischen Welt fest, denn das pure Menschsein in seiner Eigenverantwortung als Masse und uns selbst, unser eigenes Sein als Schlusslicht dieser Masse zu sehen, scheint uns zu gering für diese Menschheit. Wir haben uns dazu entschlossen, die Hölle für die anderen zu sein, damit wir im Himmel unserer Scheinwelt leben können. Der eigentliche Kampf unserer Menschheit ist immer nur die Unterdrückung des anderen, um ihm das Pfand für sein Herz, das Geld, zu stehlen. Doch heute in unserer modernen Gesellschaft sind wir so weit, dass wir alle uns gegenseitig längst bestohlen haben, es geht um die letzten Ressourcen für neues Geld. Danach haben wir unser Traumwelt sogar zur Hölle gemacht.

Jeder Reichtum braucht seine Armut

Unsere Gemüter erregen sich darüber, dass die Armen dieser Welt, auch mit uns träumen wollen und erfinden Geschichten von Schmarotzertum und Gewindedasein, das jede wirkliche Menschlichkeit in künstliche Menschlichkeit ummünzt und uns noch tiefer in unsere Traumwelt treibt. Nichts sehen und nichts hören – ist das Motto unserer Zeit, auf der Seite der Gewinner unserer Wertegesellschaft. Ganze Industrien ernähren sich von diesem Verlangen.

Menschlichkeit, Spenden und Wohltätigkeit dient nicht der Hilfe, die das Abschaffung was Leid verursacht, sondern sie dienen dazu, uns die Armen der Welt vom Hals zu halten, sie sind eine zu große Gefahr für uns, sie könnten uns ohne Vorwahrung den Schleier unseres Spiegels entreißen und wir müssten vor Scham erkennen, was wir wirklich sind. Wir sind das wo vor wir selber am meisten Angst haben. Wir suchen nach Lösungen und sind erleichtert, wenn wir auf unserer Suche nur Lösungen finden, die unseren Schleier vor der Wahrheit noch dichter machen.

Wir nutzen jede Gelegenheit, sei es ein Lästermaul oder gebildetes Wissenschaftlertum, das uns Beweis anführt, wir müssen nichts an unserer Rechtsauffassung, Rechtssprechung und Menschlichkeitsdefinition ändern. Und genau das nützen Medien und Politik im Wechselspiel und Diplomatie aus. Sie bieten nur Wahrheiten an, die uns beweisen, dass wir alles mit vollstem Recht tun. Verstoßen sie gegen diesen Codex, würden wir sie niemals wählen. Sie schreiben uns dafür sogar Gesetze. Erst wenn sie beginnen uns den letzten Saft unserer Energie zu rauben, denken wir innerhalb unserer kleinen Realität darüber nach, wie wir umzuverteilen können und rufen nach noch mehr künstlicher Menschlichkeit. Am Ende dieser Umverteilung steht ein Bürgereinkommen für Essen und Unterkunft gegen bedingungslose, freiwillige Arbeit. Was für Heuchler wir doch alle sind. Noch immer hoffen wir, dass wir diejenigen sind, die von der bedingungslosen Arbeit gegen bedingungsloses Essen und Trinken profitieren können.

Wir sind nur bereit unser Geld von Euro in DM zu wechseln, aber auch für die DM wollen wir das gleiche Pfand hinterlegen wie für den Euro – es sollen sich nur Oberflächlichkeiten ändern, denn wir wollen in unserer kleinen Welt weiter davon träumen, die großen Nutznießer, also die Herrscher und Beherrscher der Menschlichkeit zu sein. Das haben wir als menschliches Bestreben definiert, weil es Grundlage unserer Marktwirtschaft ist. Das größte unseres System ist, bestimmen zu können, wem durch Mildtätigkeit Gutes widerfahren soll.

Es ist für uns unvorstellbar, dass wir Anführer haben, die nicht weiter über ihre Verhältnisse leben und die Beherrschten dafür hungern müssen. Das widerspricht unserer Wertegesellschaft und deshalb verschwenden wir keinen Gedanken darüber wie wir zu einer Gesellschaftsform mutieren können, in denen sich Kompetenz nicht ich fetten Bäuchen widerspiegelt, sondern in Anerkennung und Wertschätzung – denn jeder von uns fühlt sich erst richtig satt, wenn der andere hungrig neben seinem Fressnapf steht. Das ist ein Zeichen des Erfolgs und seine falsche Menschlichkeit drückt sich darin aus, wenn einen gekauten Brocken wieder ausspuckt und der Hungrig dafür auch noch danke sagen muss.

Eine Gesellschaftsform, die sich nur dann glücklich schätzt, wenn es allen Gut geht, widerspricht unserer wissenschaftlichen Erkenntnis um das Menschsein. Doch diese Wissenschaft begründet sich auf einer Traumwelt, die keine Realität ist und somit grundsätzlich falsch liegen muss, wenn sie die Realität beschreiben will.

Die Menschheit lebte in grauer Vorzeit in einer Gesellschaftsform, die Dekadenz nicht als Wohlstand und erstrebenswert ansah. Erst als der Mensch, das Geld und damit auch das Eigentum entdeckte und darauf das als Wert anerkannte, wurde Geld im Lauf der Zeit zum Naturgesetz. Vielleicht ist das mit dem „Baum der Erkenntnis“ in der Bibel gemeint. Nur gab es keinen Gott, der die Menschen aus dem Paradies vertrieb, sondern der Mensch vertrieb sich selber, weil er die Gier entdeckte und die Rücksichtslosigkeit.

Auch in einer Geldlosen Welt, die Eigentum an Natur und Land kennt, herrscht die selbe künstliche Menschlichkeit, die nur praktiziert wird, wenn sie Gewinn bringt. Nicht umsonst sind Milliardäre bemüht Mildtätigkeit mit Spenden vorzutäuschen. Sie machen es aus purem Eigennutz, damit wir nicht anfangen, unsere Schleier von unseren Spiegeln zu reißen, um uns endlich mutig in unsere eigenen Fratze der Lügen in die Augen zu schauen.

Glauben Sie mir, nichts ist wie es scheint. Diplomaten sind geschulte Lügner, die keinem Kompromiss suchen, sondern ihren eigen größten Vorteil, zum Nachteil des anderen. Politiker sind nicht für das Volk da, sondern sie sind Armutsverwalter, die mit Diplomaten der Eigentümer unserer Erde verhandeln, damit wir nicht aufwachen und die Wahrheit erkennen. Mit der Ein-Mann-Gott-Religion ketteten wir uns an unsere Scheinwelt. Sie machte es erst möglich dass wir uns Kaisern und Königen unterwarf und uns später in Demokratien der Geldentstehung und dem daraus resultierenden Geldsystem unterordneten.

Wenn die Menschheit endlich zur Ruhe kommen will, muss sie die Geldentstehung an die Leistung des einzelnen Menschen koppeln und Land, Natur und Rohstoffe, als wertlos gegenüber der Geldentstehung deklarieren. Gleichzeitig muss sie sich aber selber vom Traum befreien andere beherrschen und damit ausnutzen zu können. Das erfordert eine gewisse Reife, die uns mit unserer eigenen Konditionieren in unserer Traumwelt längst abhanden gekommen ist. Wir müssten tatsächlich wirkliche, eigenverantwortliche Demokratie gegenüber der Menschheit üben und aufhören unser eigenes Sein, dem anderen überzuordnen.

Deshalb sollten wir nicht schnell nach Lösungen schreien, sondern erst unsere eigenen kleine Welt auf Möglichkeit automatisierter Gemeinheiten überprüfen, die wir uns für die Eventualität zurecht gelegt haben, falls uns irgend etwas aus unserem schönen Traum aufweckt. Nicht einmal diejenigen, die das Spiel unserer Traumwelt verlieren sehen die Wahrheit, die kennen nur eines: zurück an den Entladestecker, koste es was es wolle.

Der Held der Kinoserie MATRIX – NEO - ist nicht der Messias, er ist ein billiger Diplomat, der nur eine weitere, neue schöne Brücke in die Traumwelt wieder aufmacht. Diese Art von Messias werden noch oft treffen, er wenn einer kommt der nicht Schönes verspricht und nichts vom Heil eines Volkes erzählt und kein Volk und keine Wert eines Volkes über ein anderes hebt und wir ihm trotzdem folgen, besteht eine Chance aus dem Labyrinth der Unwirklichkeiten zu entfliehen und im Menschsein als Gesellschaft zu landen.

Ackerland gegen Geld
Afrika verkauft sich
http://derstandard.at/1234509234420

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